Geburtsbericht Teil 1 - Das Ende einer schönen Schwangerschaft

by - April 18, 2018



Ich hatte eine wunderschöne Schwangerschaft. So wie ich es mir eigentlich nie erhofft hatte. Ich dachte, ich würde einer dieser Schwangeren werden, der dauernd schlecht ist, die sich ständig übergibt, Schmerzen hat, wenn das Baby tritt und sich später einnässt, wenn es auf die Blase drückt.
Doch es war das komplette Gegenteil. Einzig zwei Wochen lang zu Beginn der Schwangerschaft war ich sehr müde, sehr hungrig und mir wurde übel, wenn ich Hunger hatte - aber das konnte man ja einkalkulieren und überall Essen hin mitnehmen.

Ich passte bis zum 7. Monat in meine normale Kleidung - abgesehen von den Umstands-Jeans, die ich alleine aus Bequemlichkeit schon seit der 12. SSW trug. Wassereinlagerungen? Schmerzen? Übelkeit? Komische Heißhungerattacken? Bluthochdruck? Fehlanzeige. Ich las über bestimmte Komplikationen, die in der Schwangerschafts auftreten können. Mehrfach tauchte das Wort "Schwangerschaftsvergiftung" auf, aber war das was ernstes?
Ich hatte Bücher über "den Weg zu einer schönen Geburt", Öl für die Dammmassage, Heublumen für Sitzbäder und Himbeerblättertee. Alles für eine leichtere Geburt, sodass es ein unvergessliches, schönes Erlebnis werden würde. Einen Geburtsvorbereitungskurs hatten wir natürlich auch besucht. Ich fühlte mich also einigermaßen vorbereitet.

Eiweiß hatte ich die komplette Schwangerschaft über im Urin gehabt, aber das war alles im Normbereich. Fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin hatte ich ein Gewicht von ca. 68 kg und damit eine Zunahme von insgesamt etwa 20 kg. Auch das war alles in Ordnung. Erstmalig hatte ich jedoch Ende Februar, vier Wochen vor ET, einen Blutdruck von 140/90, was bereits als Bluthochdruck gilt. Mein Arzt sagte es sei alles in Ordnung, aber er wollte, dass ich Zuhause selbst den Blutdruck kontrolliere und die Ergebnisse notiere.

Zuhause sah ich beim Blick in meinen Mutterpass, dass das Eiweiß im Urin wesentlich angestiegen war, um mehr als das Dreifache. Aber der Arzt hatte diesen Umstand nicht einmal kommentiert. Ich hatte inzwischen leichte Wassereinlagerungen, ein Zucken im rechten Auge und Magenschmerzen. Insgesamt ging es mir nicht mehr so blendend wie die vergangenen Monate der Schwangerschaft und das wusste mein Arzt. Er sagte gegen Ende sei es schonmal normal, sich nicht wohl zu fühlen. Das ist auch richtig, aber man bedenke meinen Blutdruck und das Eiweiß!

Eine Woche später hatte ich einen Termin zum CTG. Dem Baby ging es offenbar gut, aber mein Blutdruck war noch höher als zuvor. Ich sollte dennoch weiterhin Zuhause messen. Blutdrucksenker wollte er mir nicht geben und auch sonst wurden keine weiteren Untersuchungen angestrebt. Ich fragte meinen Arzt bzgl. seines anstehenden Urlaubs, zu welcher Vertretung ich gehen sollte und er sagte "Das besprechen wir nächste Woche, wenn das überhaupt nötig ist. Vielleicht haben Sie Ihr Kind dann ja schon!"

Am nächsten Tag, ein Mittwoch, hatte ich den ganzen Tag heftige Kopfschmerzen. Donnerstag Nacht um 00:30 Uhr machte ich mich fertig für die Fahrt ins Krankenhaus...

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